In der Folge ‚Das Mädchen im Kamin‘ (Originaltitel ‚The girl in the fireplace‘) ist der Doktor hingerissen von Madame Pompadour, der Mätresse des französischen Königs Ludwig XV. (sein Großvater war der berühmte Sonnenkönig). Der Doktor taucht ein in eine Zeit voller Prunk und Pomp; in der am Hof von Versailles rauschende Feste gefeiert werden. Und Madame Pompadour – oder Reinette, wie der Doktor Sie nennt – ist die Modeikone von Versailles. Hier nun ein kleiner, humorvoller Überblick, wie man sich als Frau von Welt im Rokoko kleidet:
-
Die Perücke
Wer am Hof von Versailles etwa auf sich hält, trägt eine Perücke. Die sind übrigens meist aus weißen Tierhaaren und bekommen mit Puder eine wahlweise rosa, blaue oder graue Schattierung. Damit die komplizierten Frisuren auch richtig halten und Nichts verrutscht, benutzt man oft Kissen aus Wolle und Drahtgestelle als „Unterbau“. Mit so einem Gebilde auf dem Kopf kann man schon mal bis zu 60 cm größer werden. Kleine Frauen haben hier einen klaren Vorteil; große Frauen müssen sich manchmal schon bücken, um durch den Türrahmen zu kommen. Kein wunder also, das Schlösser immer so hohe Decken haben. Außerdem wird so eine kunstvoll hin drapierte Perücke abends nicht einfach abgesetzt. Es war gang und gäbe, seine Perücke mehrere Tage zu tragen. Das heißt im Klartext: im Sitzen schlafen, damit die Perücke nicht zerknautscht. Wer schön sein will muss leiden!
Karikatur aus einer französischen Zeitschrift. Bild: NY Public Library -
Das Kleid
Eine Frau im Rokoko kann nie genug Kleider haben. Wobei Kleid nicht gleich Kleid ist. Es gibt Ballkleider, Abendkleider, Sommerkleider, Alltagskleider, usw. . Gerne aufwändig verziert mit Spitze, Stickereien oder Schleifen.
cc by: Fabiane Hörmann Die Verziehrung, die die Schnürrung verdecken soll ist bei diesem Kleid leider nicht mehr erhalten cc by: Fabiane Hörmann cc by: Fabiane Hörmann Das Seidenkleid war früher knall rot. Die Farbe ist leider mit der Zeit verblast cc by: Fabiane Hörmann cc by: Fabiane Hörmann Unter all diesen Kleidern wird ein Reifrock getragen – ein Gestell aus mehreren Reifen und Riemen, dass um die Hüfte geschnallt wird. Die Reifen sind meist aus Metall oder Waalknochen. Der unterste Reifen hat meistens einen Durchmesser zwischen zwei und vier Metern. Kein Wunder also, dass immer nur so gestelzt
Eine Reifrock alleine anzuziehen ist schier unmöglich. cc by: Fabiane Hörmann getanzt wird. Versuchen Sie mal eng beieinander zu tanzen, wenn Sie nicht näher als zwei Meter an ihren Tanzpartner rankommen! Unter dem Reifrock wird noch ein schlichter Unterrock getragen; im Winter auch mal zwei. Denn auch wenn wir uns Das heute nicht mehr vorstellen können: Im Rokoko tragen die Frauen meistens keine Unterhose.
-
Die Schuhe
Als letztes braucht die Frau von Welt noch die richtigen Schuhe. Damenschuhe sind meist aus Stoff, einer Sohle aus Holz, bunt bestickt und manchmal sogar mit Edelsteinen am Absatz verziert. Witziger Weise sind noch beide Schuhe gleich; es gibt keinen Unterschied zwischen linkem und rechtem Schuh.
Alles zusammen sieht dann zum Beispiel so aus:

Kommentar verfassen