Auszug aus dem Leben eines Schuljungen 1913

In der Doppelfolge ‚Die Natur des Menschen‘ / ‚Blutsbande‘ (Originaltitel ‚Human Nature‘ / ‚The Family of Blood‘) reisen der Doktor und Martha ins Jahr 1913. Der Doktor wird zum Menschen und nimmt eine Stelle als Lehrer an einem Jungeninternat an. Diese Folgen gehören zu meinen Favoriten, weil ich es herrlich finde, wie der Doktor einmal so Garnichts kapiert . Nachdem ich die Folgen gesehen hatte, fragte ich mich, wie damals wohl der Alltag eines Schuljungen auf dem Internat ausgesehen hat. Hier ein Tagebucheintrag von Henry Caldwell, einem 15-Jährigem Schuljungen:

Liebes Tagebuch,

inzwischen habe ich mich auf dem Internat ganz gut eingelebt. Mit den anderen Jungs in meinem Schlafsaal verstehe ich mich ganz gut. Allerdings fällt es mir immer noch schwer, wach zu bleiben, wenn wir am Sonntag um Acht Uhr beim Gottesdienst sitzen. Das Essen hier schmeckt deutlich schlechter als Zuhause. Aber ich sollte eigentlich dankbar dafür sein, denn wenigstens bekomme ich Fleisch auf den Teller. Die ärmeren Schüler können davon nur träumen. Der Unterricht ist wirklich anstrengend, vor allem nach Französisch und Latein brummt mir immer der Schädel. Ich sitze abends immer bis zum Licht-Löschen an meinen Aufgaben. Gestern habe ich von meinem Lateinlehrer Prügel bezogen, weil ich meine Vokabeln richtig deklinieren konnte. Am Donnerstag hat unsere Rugby-Mannschaft 15 zu 8 gegen Harrow gewonnen. Bis zur Halbzeit lagen wir 0 zu 8 hinten aber in den letzten zwanzig Minuten haben Smith, Johnston und der Captain das Ruder noch mal herumgerissen.

Erster Weltkrieg: Schüler exrzieren
Erster Weltkrieg: Schüler des Eton College exerzieren mit Anzug und Zylinder. England, 1915.

Ich bin schon ziemlich aufgeregt, weil wir nächsten Montag unseren ersten „Fieldtrip“ haben. Wir fahren mit dem Zug raus aus dem Ort und machen eine Gefechtsübung. Wir müssen den Bridge Hill, einen Hügel ein paar Meilen hinter der „Frontlinie“ (markiert durch ein altes Eisenbahngleis), erstürmen. Ich hoffe, ich stelle mich nicht zu dämlich mit dem Gewehr an.

Bis zum nächsten Mal,

Henry

(Henry Caldwell ist eine von mir erfundene Person; die Ereignisse, die er in seinem Tagebuch beschreibt, sind aber von mir recherchiert und haben – bis auf ein paar Namensänderungen – so auch stattgefunden)

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