„EWW. Einfach weiter wursteln“, dass ist das Motto von Winston Churchill als ihn der Doktor in der Folge ‚Sieg der Daleks‘ / ‚Victory of the Daleks‘ während des zweiten Weltkriegs besucht. Zu diesem Zeitpunkt war Winston Churchill bereits ein „mit allen Wassern gewaschener“, erfolgreicher Politiker. Dabei dachte seine Familie am Anfang, dass aus ihm niemals etwas werden würde. Bei seinem Werdegang auch nicht ganz unverständlich. Aber seht selbst, in einer kleine Übersicht über die ungewöhnlichen Anfänge des späteren Premierministers:
30. November 1874: Geburt von Winston Churchill
Schon die Geburt von Winston Churchill war kurios. Er wurde in der Damengarderobe von Blenheim Palace, Oxfordshire geboren. Die Familie Churchill gehörte zum englischen Hochadel und seine Mutter hatte hochschwanger an einem Ball im Schloss teilgenommen. Während des Tanzens setzten plötzlich die Wehen ein und sie schaffte es nicht mehr bis in ihr Schlafzimmer.
1876 – 1879: Kindheit in Dublin

Winston Churchill verbrachte die ersten Jahre seines Lebens in Irland. Sein Großvater hatte die Stelle als Vizekönig angenommen und war mit seiner Familie nach Irland gezogen, um einen Streit zwischen seinen Söhnen und dem späteren König Eduard VII. zu deeskalieren. Von seiner Familie sah der kleine Winston allerdings nicht viel. Wie es damals in solchen Familien üblich war, wurde Winston bereits als Baby von einer Kinderfrau versorgt. Diese Frau (Mrs. Everest) kümmerte sich um Winston bis er sieben Jahre alt war. Winston muss Mrs. Everest wirklich geliebt haben: Als sie starb, sah man Winston auf ihrer Beerdigung weinen und selbst als Premierminister während des zweiten Weltkriegs hing noch ein Bild von ihr in seinem Büro.
1881 – 1892: Schulzeit in Ascot, Brighton und Harrow
Die Schulzeit war für Winston Churchill ein Albtraum. Seine Eltern schickten ihn auf teure Privatschulen aber ihr Sohn weigerte sich, sich dem stumpfen Schultrott anzupassen. Er weigerte sich konsequent etwas zu lernen und wurde dafür immer wieder sehr hart von seinen Lehrern verprügelt.
Bei der Aufnahmeprüfung für die Universität Harrow gab Winston Churchill in Latein und Mathe einfach leere Blätter ab.
„Gegen Latein hatte ich ein angeborenes Vorurteil, das mir anscheinend den Verstand versiegelte.“ – Winston Churchill
Er wurde dann trotzdem in Harrow aufgenommen (seine Familie war schließlich aus dem Hochadel). Allerdings war Winston Churchill ein ewiger Sitzenbleiber.
1893/1894: Kadett in Sandhurst
Bei der Aufnahmeprüfung in die Kadettenakademie Sandhurst schnitt er so schlecht ab, dass es nur für die Kavallerie reichte (Damals waren die Ansprüche für die Kavallerie niedriger, da die Kadetten dafür reicher sein mussten, um sich ein Pferd überhaupt leisten zu können).
1895: Leutnant beim 4. Husarenregiment
Churchill tritt nach seiner Ausbildung in das Husarenregiment ein.

1896 – 1900: Churchills erste Zeit beim Militär
Beim Militär blüht der junge Churchill endlich auf. Er beteiligt sich an Feldzügen in Kuba, Indien, dem Sudan und Südafrika.
Was er in der Schule nicht lernen wollte, bringt er sich nun selber bei und wird nebenbei noch ein leidenschaftlicher Polo-Spieler.
Um sich etwas dazuzuverdienen schreibt er einige erfolgreiche Zeitungsartikel und auch Bücher über die Feldzüge, die er miterlebt. Sein erfolgreichstes Buch ‚The River War‘ handelt von der Rückeroberung des Sudans. Winston Churchill nahm in seinen Büchern oft kein Blatt vor den Mund und kritisierte auch seine Vorgesetzten und ihre Kriegsstrategien.
Winston Churchill 1900 am Anfang seiner Karriere als Politiker
1900 wurde Winston Churchill ins Unterhaus gewählt und damit begann die politische Karriere des späteren Premierministers.
Wirklich als politisch erfolgreich kann man Churchill aber auch danach für lange Zeit nicht beschreiben. Im 1. Weltkrieg machte er sich zahlreiche Feinde im Land, weil er sich so stark für das (wie sich herausstellte) Desaster von Gallipoli einsetzte. Nach dem Krieg und seinen Wiedereintritt in die konservative Partei war er innerhalb der Tories auch bis Ende der 30er mehr oder weniger isoliert.
Da sieht man mal, wie sehr eine Regierungszeit in Krisenzeiten im Nachhinein alles andere überschatten kann. Auch kein Zufall, dass der Doctor ihn nicht Mitte der 1920er traf 😉
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Wie wahr! Was am Ende von einer Person in Erinnerung bleibt ist eben immer nur ein geringer Bruchteil davon, wie eine Person war. Aber ein Treffen zwischen dem Doktor und einem jungen Churchill hätte eigentlich auch was für sich, finde ich ; )
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Vielen Dank für den schönen Beitrag. Mir ist dieser Text der reaktionären Edelfeder Michael Klonovsky ebenfalls in Erinnerung geblieben:
https://www.michael-klonovsky.de/artikel/item/245-der-empire-abwickler
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Ich habe mal Churchills Autobiographie über seine jungen Jahre gelesen – https://andreasmoser.blog/2017/02/14/churchill-1899/ -, das ist schon beeindruckend, wie aktiv und produktiv er war und was er in jungen Jahren, vor allem in den Kriegen, erlebt hat.
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